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"Tell the chef, the beer is on me."
Für Belästigungen waren dieses Jahr Mitglieder der sog. Flauscheria zuständig; die sich maßgeblich durch Pöbelei, Gewaltandrohungen und Sex-Feindlichkeit profilierten und mit diesem Verhalten – so die Selbstbeschreibung – eine breite Diskussion über die Umsetzung der Anti Harassment Policy auf dem Congress lostraten.
Um anderen Besuchern ohne großes Aufsehen zweisprachig Schläge androhen zu können, hatte die Flauscheria kleine Pappkarten, sog. Creeper Cards, mitgebracht; martl erklärt das in ihrem Blog. Auf Nachfrage erfuhr ich, es gäbe nur ein rhetorisches Problem – die Gewaltandrohung will sofakissen zum nächsten Jahr subtiler formulieren.
Die Flauscheria vermittelte eine generelle Spaßfeindlichkeit: sofakissen löschte die alternativen Kartenspiel-Regeln und erwirkte die Sperrung der Wiki-Seite; selbst Knutschen war bei der Flauscheria verboten. Das machte schlechte Laune: Am Morgen des dritten Tages erzählte foxitalic mir von einem Alptraum, in dem sie auf dem Kongress Leute (etwa mspro) belästigte.
viirus42 verwies erst mich und später Alexander Morlang (Irrtum meinerseits: viirus42 hat nur mich verjagt.) aus dem Flauscheria-Bereich, störte das Hacker Jeopardy ohne konkrete Begründung und deklarierte als Reaktion auf einen Tweet das Bastelwerkzeug zum Tötkolben: son lötkolben kann schnell ausrutschen.
Letztendlich war das Verhalten der Flauscheria eine Denial-of-Service-Attacke gegen das Antikonflikt-Team (das übrigens hervorragende Arbeit leistete); Andreas Bogk bewertete es als unkonstruktiv und dialogverweigernd; skytee witzelte sogar über von Diensten bestellte Störer.
Mir selbst war der von der Flauscheria ausgehende Stress wesentlich unangenehmer als das Verhalten der betrunkenen jungen Frau, die mir aus einer Laune heraus die Brille aus dem Gesicht schlug – sie hatte mir eine grüne Karte gegeben, die ich nicht aufbewahrt hatte.
“ Zusammenfassung: Probleme löst man, indem man über sie redet. Nicht indem man andere Leute öffentlich an den Pranger stellt. Die Creeper-Karten haben so viel Schaden angerichtet, dass selbst wenn jemand noch einen positiven Aspekt nachweisen kann, netto nur Verlust übrig bleibt. Das war alles vorher schon absehbar. Es ist eine Schande, dass Einzelne das Kaputtmachen einer so schönen Sache wie des Kongresses billigend in Kauf nahmen, und dabei noch als Kollateralschaden ihr vorgebliches Anliegen der Sexismusbekämpfung generell beschädigen. Ich hoffe sehr, dass da jetzt alle was draus gelernt haben. ”— Löscht das ruhig. Die Suppe lesen vllt 100 Leute. Fefe hingegen ist einer der Top10 Blogs Deutschlands.
“ Eine Beobachtung sei mir noch erlaubt: auf dem Congress gab es auch eine Flauschecke, und beim Rumlaufen glaubte ich beobachten zu können, dass das die Ecke mit den am wenigsten entspannt wirkenden Besuchern war. Ich weiß nicht, was da der Hintergrund war, aber wer auf einer Veranstaltung wie dem 29c3 abends nach Einsetzen der Dunkelheit nicht tiefenentspannt aussieht, während drumherum alle ausgelassen Party feiern oder mit Tschunkslushie im Bällebad chillen, der macht irgendetwas fundamental falsch. ”— http://blog.fefe.de/?ts=ae1efc74
“ suppenpause ”— ssc
ACTA wurde im Juli vom Europaparlament abgelehnt. Allerdings versuchten ACTA-Befürworter in der EU-Kommission, trotzdem eine positive Entscheidung des Europäischen Gerichtshof zu bekommen, um spätestens mit dem kommenden EU-Parlament erneut darüber abstimmen zu können. Die EU-Kommission hat heute bekanntgegeben, dass sie ihre Anfrage an den Europäischen Gerichtshof (EuGH) für eine Rechtsmeinung zum Anti Counterfeiting Trade Agreement (ACTA) zurückzieht. Damit ist ACTA endgültig EU-Geschichte.
“Die Nutzer Europas haben ACTA damit endgültig besiegt”, erklärt Kirsten Fiedler für den Vorstand des Digitale Gesellschaft e. V. “Das internationale Abkommen hat uns über Jahre beschäftigt und die Debatte um den Reformbedarf des Urheberrechts 2012 unübersehbar auf die Straße gebracht.”
Auch wenn ACTA weg vom Fenster ist, leben die Ideen weiter und wir müssen wachsam bleiben, dass diese nicht wieder in bilateralen Freihandelsabkommen, in internationalen Vertragswerken und im innereuropäischen Recht wiederkehren.
Einen ausführlichen Rückblick auf ACTA in diesem Jahr bietet unser Artikel “ACTA und die Folgen”.
"Tell the chef, the beer is on me."
"Basically the price of a night on the town!"
"I'd love to help kickstart continued development! And 0 EUR/month really does make fiscal sense too... maybe I'll even get a shirt?" (there will be limited edition shirts for two and other goodies for each supporter as soon as we sold the 200)
Für Außenstehende drängt sich der Verdacht auf, dass sich hier eine Gruppe an einer feindlichen Übernahme versucht hat. Warum man sich als Feministen-Gruppe eine Hack-Convention aussucht um das eigene Thema zu hypen sehe ich darin, das man dort mit dem geringsten widerstand zu rechnen hat. Denn der CCC mit 4000 Mitgliedern ist ein sehr sehr sehr … kleiner Verein, die Veranstaltung mit 6000 Besuchern nicht wirklich groß und die Gruppe der Nerds ist nun nicht direkt die erste Gruppe, die einem bei dem Thema einfallen würde.
Wenn nun also eine Gruppe mit (bereits oben erwähnten) schlechten Mitteln ein mit nur einem Beitrag kleines Thema versucht zum Hauptthema der Convention zu machen darf es keine Gegenreaktionen geben?
Zumal gerade beim Hacker Jeoperdy die falsche Verteilung der (für mich selbst diskriminierenden) Karten eindrucksvoll gezeigt wird.
Jemanden als Creeper zu bezeichnen hilft da in keinem Fall.
Und die kopflose nackte Frau, die jetzt als Skandal geputscht wird hätte es ohne Karten warscheinlich nicht gegeben.
Nächstes Jahr will ich im Rückblick auf den 3c30 von tech-Themen und Datenschutz-Kram lesen und nicht davon, das man fürs Tür aufhalten Diskriminierungskarten bekommen hat.
http://birgit-rydlewski.de/2012/12/31/rueckblick-29c3/